Tour durch Schweden und Dänemark

 

Am 23. Juli brachen wir wieder Richtung Norden auf. Die erste Nacht standen wir auf dem Campingplatz zwischen Bremen und Hamburg, immer schön aufzuwachen mit einer Herde Damwild im Vorgarten. Von hier aus fuhren wir weiter zu einem Campingplatz in Schweden, wo wir zwei Nächte bleiben würden. Aber bei der Ankunft waren wir erstaunt, es sah aus wie eine Müllhalde alter Wohnwagen mit durchhängenden und kaputten Markisen. Die Leute, die herumliefen, sahen auch nicht sehr nach Campern aus. Zu Beginn des Abends tauchten einige Katzen auf und setzten sich kühn in die Nähe, um die Hunde zu beobachten, und ein paar große Igel watschelten auf der anderen Seite des Weges vorbei. Das war natürlich sehr aufregend für die Hunde, aber sehr schwierig für uns und am Ende entschieden wir uns, zusammen im Wohnwagen zu bleiben. Teilweise aus diesem Grund fuhren wir am nächsten Tag zum nächsten Campingplatz, wo wir drei Tage bleiben würden. Dies war ein sehr weitläufiger Campingplatz an einem schönen großen Wald, in dem man stundenlang spazieren gehen konnte, der aber auch von Zecken befallen war. Obwohl die Hunde dagegen behandelt wurden, habe ich jeden Tag Dutzende Zecken von ihnen gezupft! Am letzten Abend wurden wir mit „goldenen Bäumen“ verwöhnt, einem sehr spektakulären Ereignis.

 

Am 28. Juli fuhren wir nach Västerås, wo am Freitag und Samstag die Skokloster Summer Show und am Sonntag die Swedish Deerhound Club Show stattfanden. Der Campingplatz, auf dem wir landeten, war 20 Autominuten vom Ausstellungsgelände entfernt und hatte einen anständigen Outlet-Bereich. Leider liefen hier ziemlich viele Hasen herum, was wiederum viel  Aufmerksamkeit erforderte! Für Freitag habe ich Charlaigne nur in der Zwischenklasse für den Richter Vlastislav Vojtek aus Slowenien gemeldet, sie war die einzige in dieser Klasse, hat ein Vorzüglich bekommen und musste für Beste Hündin zurückkommen. Zu meiner großen Überraschung wurde sie zweitbeste Hündin von insgesamt 14 Hündinnen! Beste Hündin war Galerita’s Fiona van Mikael Nordström (Ehemann der Züchterin Cecilia Nordström und gezüchtet von Ylva, ihrer Tochter). Ich habe die Galeritas immer bewundert und diese Hündin war auch ein Bild von einem Deerhound! So gesund und gut ausbalanciert, eine wunderschöne Oberlinie – auch in der Bewegung. Rassebester wurde Grayrory’s Irresistible von Maria & Åke Käck.

Für die beste Zwischenstufe musste sich Charlaigne mit Ray Lindholms Necesse’s Faust Fortunatus messen. Ein schöner Rüde, aber er braucht noch etwas Zeit; ist noch etwas locker in seiner Bewegung. Charlaigne gewann auch diesen Kampf. Ich war so stolz auf sie!! Um so mehr, weil sie sich brav benahm und sich gut anfassen ließ.

 

Samstag hatten wir Ruhetag und das war auch gut so, es war sehr heiß, besonders auf dem Turnierplatz und das wäre für den alten Brandir unerträglich gewesen. Wir mussten am Ende des Tages wieder aufbrechen, weil wir am Sonntagmorgen früh auschecken mussten. Also so spät wie möglich, wenn die Sonne schon hinter anderen Wohnwagen untergegangen und die Temperatur gesunken war, Zelt und Vorzelt wieder abgebaut, gepackt und alles für die Abreise vorbereitet.

 

Sonntag Clubschau. Ich habe alles gemeldet, außer Cranston. Die Richterin war Barbara Heidenreich aus Kanada und ich habe es sehr genossen, bei ihr auszustellen. Insgesamt wurden 21 Rüden und 26 Hündinnen gemeldet, davon waren 19 Rüden und 24 Hündinnen anwesend.

Mein 122 Monate alter Brandir war der erste, der trabte, er machte es gut, zeigte aber deutlich, dass das Showen immer noch nicht sein Ding ist!

Als Zweites betrat Crumbaugh zusammen mit 7 anderen Rüden im Alter zwischen 15 und 24 Monaten den Ring. Obwohl er noch nie ausgestellt wurde, zeigte er sich ganz gut und lief gut. Er fand alles sehr interessant und wollte alle begrüßen, die am Ring saßen. Barbara hatte eine harte Zeit mit dieser Klasse, aber am Ende hat sie meinen Crumbaugh auf Platz 1 gestellt!

 

Nummer zwei war Necesses Faust Fortunatus von Ray Lindholm, dem Rüden, vor dem Charlaigne am Freitag gewonnen hatte!

 

Nachdem sie alle männlichen Klassen gerichtet hatten, mussten Crumbaugh und der alte Brandir für den besten Rüden zurückkommen. Brandir stand natürlich nur als Beiwerk im Ring und zeigte das auch deutlich, aber Crumbaugh liebte es und  showte  sich auf den ERSTEN PLATZ!! Bester Rüde, wer hätte das erwartet???!!!

 

Danach war Charlaigne an der Reihe, sie zeigte sich erneut schlecht, landete aber dennoch auf dem zweiten Platz hinter einer anderen schönen Galeritahündin.

Schließlich war Cytaugh allein in der Klasse der 7- bis 9-jährigen Hündinnen. Nicht so schwer, Erste zu werden.

Beste Hündin wurde schließlich Lawton’s Eqvizzical Exuviance von Stefan Hagstedt.

Mehrere Rüden und Hündinnen betraten den Ring für die Entscheidung Best of Breed. Ich verstehe das schwedische Bewertungssystem nicht und sicherlich hat eine Clubschau auch noch  ihre eigenen Regeln, die alle sehr kompliziert sind. Wie auch immer, nach langem Überlegen wurde Lawton’s Eqvizzical Exuviance Best of Breed und Crumbaugh wurde Zweiter. Eine sehr schöne Leistung für einen so jungen Rüden!

 

 

Nach dieser Entscheidung musste Crumbaugh noch für Best Intermediate zurückkommen, hier verlor er gegen die wunderschöne  Galerita’s Athelas, die gegen Charlaigne gewonnen hatte. Charlaigne musste für Best Head zurück, aber sie zeigte ihren Kopf nicht, sie schaute ständig in die andere Richtung. Brandir war Best Veteran und Cytaugh Best Senior und Best Working Dog. Die Paarklasse mit Charlaigne und Crumbaugh war auch für O’Cockaigne! Leider hatten sie die Entscheidung zum Best Movement aus Zeitmangel abgesagt, was schade ist, denn Crumbaugh hat bisher jedes Mal gewonnen.

Wir gingen mit einem Berg Rosetten und vier gut gefüllten Goody Bags mit sehr originellen Geschenken nach Hause, toll, wie sie das dort machen! Alles in allem war es eine sehr erfolgreiche Clubschau und es war sehr schön, wieder mal mit Barbara zu sprechen.

 

Nach der Show mussten wir noch 200 Kilometer in den Süden fahren, nach Olerum (jeder kennt das, oder?), wo das Coursing stattfinden würde, für das Simon als Richter eingeladen wurde. Wir kamen gegen acht an und bauten schnell alles wieder auf.

Da meine Hunde nicht teilnehmen durften, weil Simon zwei ganze Tage im Feld stehen musste, würden Crumbaugh, Charlaigne und Cranston einen Testlauf machen. Cytaugh würde als Begleithund mit den drei offiziell gemeldeten Deerhounds ins Feld gehen. Bevor wir am Montagmorgen mit den drei Jugendlichen zum Coursing-Feld gingen, bereitete Simon Cranstons Slipline vor und zog sie ihm an. Leider nicht ganz regelkonform mit der Folge, dass er beim Starten mit mir hinterher gelaufen ist – die Leine ist nicht durchgerutscht! Ich knallte mit einem gewaltigen Schlag auf den Boden und wurde mitgerissen. Ab sofort ist es Simon verboten, jemals wieder eine Slipline zu präparieren!!


Jedenfalls wurden die Hounds neu gestartet und zeigten wieder ein wunderschönes Spektakel, es gibt nichts Schöneres als drei Deerhounds mit ‚Vollgas‘ über das Feld preschen zu sehen.

Cytaugh startete später am Morgen mit einer Hündin, aber nach ein paar hundert Metern trat sie auf eine Spule und war sofort damit fertig. Nun, sie war zwei Wochen nach ihrer Läufigkeit, also war es verständlich.

Am nächsten Tag machten die anderen drei Spinner zweimal einen Testlauf, endlich Bewegung!

 

 

 

Es waren sehr schöne Tage und wir saßen bis in die späten Stunden unter dem Partyzelt zusammen, zum Glück sprechen die Schweden gut Englisch, denn von Schwedisch versteht man nichts!

 

Mittwochmorgen packten wir wieder zusammen und fuhren nach Göteborg. Wir blieben bis Freitagmorgen hier und nahmen dann die Fähre nach Frederikshaven zur Überfahrt. Von dort eine kurze Fahrt nach Nørresundby, wo Simon wieder zwei Tage lang das Coursing richtete. Hier durften unsere Deerhounds offiziell teilnehmen und ich hatte alle vier gemeldet. Hoffen wir, dass Cytaugh auch gute Arbeit leistet!

 

 

Wir standen  in der Nähe eines wilden Gebiets, in dem eine Herde Kühe, schottische Hochländer, Lakenvelders und ihre Kreuzungen herumliefen. Die Kreuze waren sehr speziell und ähnelten drahthaarigen Lakenvelders. Einer der Jährlinge interessierte sich sehr für Crumbaugh und er für sie. Sie war auch sehr schön und sie standen minutenlang da und sahen sich an, da war eindeutig ein schottisches Klicken!

 

Die Hunde liefen am Sonntag und Hanne von den Eikica Sighthounds half beim Start. Cranston und Cytaugh waren die ersten, die gingen und…. Cytaugh ging. Sie hat viel erwartet und hätte die höchste Punktzahl für Intelligenz haben sollen, aber leider wurde dieser Teil gestrichen. Im zweiten Deerhound-Kurs Crumbaugh und Charlaigne und das war ein wirklich fantastischer Kurs! Voller Hingabe folgten sie dem Hasen und Crumbaugh lief nur ein wenig besser als Charlaigne, zeigte sich aber nicht und holte in der zweiten Runde 4 Punkte mehr alsCrumbaugh und landete mit der Urkunde auf dem ersten Platz! Cranston wurde Dritter und Cytaugh Vierter. Sie hatten wieder einen tollen Lauf und kamen unverletzt vom Feld. Es war wieder ein super gut organisiertes Coursing, das ohne Pannen verlief.

 

 

 

 

Am Montag, den 8. August fuhren wir zum Campingplatz Ringkøbing. Wir waren schon zweimal dort und es war großartig. Auch wegen des großen Freilaufwaldes direkt neben dem Campingplatz, wo die Hunde laufen können, ist es ein idealer Ort, um ein paar Tage zu stehen. Und … wir hatten Glück mit den Temperaturen, nicht über 30°!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Donnerstag waren wir auf dem ‚Sandskulpturfestival‘ in Søndervig. Die beeindruckende Sandmauer von 200 Metern Länge und 7 Metern Höhe wurde mit dem Thema Mittelalter geschmückt. Echte Kunstwerke von verschiedenen Menschen aus vielen Ländern. u.a. ein paar Holländer, Engländer, ein Russe, Ukrainer, Belgier und Schweden hatten eine tolle Zeit in diesem riesigen Sandkasten mit einem wunderschönen Ergebnis!

Und ja, der Himmel war wirklich so blau!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer wunderbar entspannten Woche sind wir am Samstag, den 13. August, nach Hause zurückgekehrt. Aber nicht lange, denn Ende August mussten wir wieder in Göhlsdorf sein, wo Simon sich zusammen mit Maarten und Willem um das Coursing kümmern musste.

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